Sa., 18. März 23 | 19:30
Das Stück der Stunde, wenn man die bis heute ungelösten religiösen Konflikte unserer Zeit
sieht. Theater- und Fernsehstar
PETER KREMER hat die Hauptrolle in Gotthold Ephraim Lessings Klassiker der Aufklärung übernommen. Im Drama wird der bis Heute andauernde Konflikt veranschaulicht, in dem sich Judentum, Christentum und Islam zueinander befinden.
Mit großer Weitsicht beschreibt Lessing nicht nur den sinnlosen Alleinvertretungsanspruch der drei monotheistischen Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam, er bietet auch eine kluge, immergültige Lösung an. Die Handlung spielt nicht zufällig im Jerusalem. An jenem heiligen Ort, den nicht erst seit der Zeit der Kreuzzüge jede der drei Religionen für sich reklamiert.
Zur Handlung: Sultan Saladin wendet sich wegen eines Darlehens an den wohlhabenden und edelmütigen jüdischen Kaufmann Nathan. Im Gespräch stellt er Nathan die Frage, welche der drei Religionen dieser für die wahre halte. Nathan antwortet mit einem Märchen, der berühmten Ringparabel. Darin geht es um eine alte Tradition in einer Familie, nach der der Vater einen kostbaren, mit besonderer Kraft ausgestatteten Ring jeweils seinem liebsten Sohn zu vererben hat. Nun tritt der Fall ein, dass ein Vater seine drei Söhne alle gleich liebt. Er lässt zwei perfekte Kopien des Ringes anfertigen, und so erbt jeder Sohn einen Ring. Die Söhne streiten sich, wer nun den echten Ring habe. Ein Richter trägt jedem von ihnen auf, so zu leben und zu handeln, als wäre sein Ring der echte und erst nach langer Zeit wiederzukommen ...
Dies ist der bis heute gültige Kern von Lessings Botschaft: Eine Religion muss ihre Werte hier und heute leben. Nur im humanen Handeln, in der gelebten sozialen Praxis erweist sich ihr Bestand.