Stuttgarter Kammerorchester | Nirvana & Purcell

Do., 14. März 24 | 19:30

Konzertabend mit Titeln der Rockband Nirvana und des Barockkomponisten Henry Purcell

The SKO goes Grunge! Nach der Sternstunde von „Händel meets Hendrix“ setzt das SKO seine Reihe fort: 17 Streichinstrumente lassen den Sound von Kurt Cobains Grunge-Rock mit Purcells Barock in einem klanglichen Nirvana verschmelzen.

 

„Wenn du stirbst, bist du vollkommen glücklich und deine Seele lebt irgendwo weiter. Ich habe keine Angst vorm Sterben. Absoluter Frieden nach dem Tod, jemand anderes werden, das ist meine größte Hoffnung.“


Am 5. April 1994, mit 27 Jahren, nahm sich Nirvana-Star Kurt Cobain das Leben. Die Schockwelle traf nicht nur die Musikwelt, sondern eine ganze Generation. Nach den knallbunten 80ern brachten Nirvana-Songs wie „Smells Like Teen Spirit“ oder „Come as You Are“ das Lebensgefühl der 90er auf den Punkt. Ohne es zu wollen, war Kurt Cobain, der verletzliche Rebell, zur Ikone seiner Zeit geworden. Der Hype um das Album „Nevermind“ wurde ihm letztlich zu viel. Es stand in krassem Gegensatz zu dem, was Cobain auf der Flucht vor seinen Dämonen eigentlich suchte: Erlösung durch die Musik.

Von Einsamkeit und Empfindsamkeit, Todeswunsch und Lebenshunger, Hölle und Paradies singt auch die Musik von Henry Purcell, schon zu Lebzeiten als Englands größter Barockkomponist gefeiert. Nach dem Riesenerfolg von „Händel meets Hendrix“ setzen wir die Reihe fort und lassen Kurt Cobains Grunge-Metal-Punkrock und Purcells Barock in einem musikalischen Nirvana verschmelzen.

Leitung: Nikolaus von Bülow

Solist: Christopher Ainslie

Dauer: Ca. 60 Minuten; Keine Pause

Das Stuttgarter Kammerorchester (SKO), 1945 von Karl Münchinger ins Leben gerufen, entwickelte seit seinen Anfängen eine unverwechselbare Klangkultur und wurde damit zu einem Vorbild für viele weitere Ensemblegründungen. Unter Dennis Russell Davies, dem Ehrendirigenten des SKO, öffnete sich das Orchester gezielt auch für die Musik der Gegenwart. Mit seinem Nachfolger Michael Hofstetter entwickelte der Klangkörper weitere Kompetenz auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxis.

Heute, mehr als 75 Jahre nach seiner Gründung, sieht sich das SKO als kulturelle Instanz in einer Doppelrolle. Gemeinsam mit Chefdirigent Thomas Zehetmair, Jörg Widmann als Künstlerischem Partner und Markus Korselt als Geschäftsführendem und Künstlerischem Intendanten folgen die Musikerinnen und Musiker der Vision, die Tradition zu bewahren und gleichzeitig klangliche und programmatische Maßstäbe für die Zukunft zu setzen. Ein reiches, die Jahrhunderte überspannendes Repertoire vom Barock bis hin zu Kompositionsaufträgen umschließt auch selbstbewusste Genreüberschreitungen mit Jazz und elektronischer Musik in aufregenden Formaten und Projekten nah am Publikum. Diese Bandbreite macht das SKO es zu einem der versiertesten Klangkörper seiner Art.

Christopher Ainslie:

Als "Rockstar der Barockoper", wie Antony Tommasini in der New York Times schrieb, hat sich der südafrikanisch-deutsche Countertenor Christopher Ainslie schnell als einer der führenden Interpreten des Countertenor-Repertoires etabliert.

Zu seinen aktuellen und künftigen Engagements gehören: die Titelrolle in Glucks Orfeo an der Seattle Opera; Terry Rutland in Marnie an der Oper Freiburg; Oberon in Ein Sommernachtstraum an der Oper Malmö; Matthäus-Passion mit der Niederländischen Bachgesellschaft und beim Oregon Bach Festival.

Zu den jüngsten Höhepunkten auf der Opernbühne zählen Christophers Debüts an der Semperoper Dresden als Prinz Go-Go in einer Neuproduktion von Le Grand Macabre unter der Regie von Calixto Bieito und unter der Leitung von Omer Meir Wellber, am Théâtre du Châtelet als David in Händels Saul unter der Regie von Barrie Kosky und am Teatro Real in Madrid als Unulfo in einer Neuproduktion von Rodelinda unter der Regie von Claus Guth; Darüber hinaus war er als Ottone Agrippina bei den Göttinger Händel-Festspielen und dem Grange Festival, als Oberon in Ein Sommernachtstraum an der English National Opera unter der Regie von Robert Carsen und als Orfeo in Glucks Orfeo ed Euridice an der Opéra national de Lorraine, der Opéra de Massy und der Opéra de Lyon zu hören.

Christopher gab sein Debüt am Royal Opera House, Covent Garden als Innocent 4 in der Weltpremiere von Sir Harrison Birtwistles The Minatour unter der Leitung von Sir Antonio Pappano und kehrte für die Titelrolle von Arnes Artaxerxes zurück; außerdem war er in Glyndebourne als Ottone L'incoronazione di Poppea, David Saul und Eustazio Rinaldo zu hören; an der Central City Opera in Colorado in der Titelrolle von Händels Amadigi (auch in der Wigmore Hall); an der Opéra de Lyon als Stimme des Apollo Tod in Venedig und als Unulfo Rodelinda; an der English Touring Opera in der Titelrolle von Giulio Cesare; bei den Göttinger Händel-Festspielen in der Titelrolle von Tamerlano; für die English National Opera als Unulfo Rodelinda unter der Regie von Richard Jones, als Helicon Caligula und als der Bote/Theseus in der Weltpremiere von The Thebans unter der Regie von Pierre Audi und bei den Bregenzer Festspielen als Antonio in der Weltpremiere von The Merchant of Venice unter der Regie von Keith Warner.

Auch auf der Konzertbühne ist er zu Hause: Zu den Höhepunkten zählen Bachs Weihnachtsoratorium in Moskau mit Vladimir Jurowski und mit Les Musiciens du Louvre und Marc Minkowski; die Matthäuspassion beim Londoner Händelfestival, wo er auch die Titelrollen in Händels Solomon and Hercules und David Belshazzar mit Les Arts Florissants und William Christie gesungen hat; Judas Maccabeaus in Vilnius, verschiedene Werke mit B'Rock; Bachs Johannespassion und Vivaldis Gloria mit dem Bournemouth Symphony Orchestra; Bachs h-Moll-Messe beim Oregon Bach Festival, wo er auch Bachs Magnificat und die Weltpremiere von James MacMillans A European Requiem sang. Christopher Ainslie hat Händels Messias mit führenden Orchestern in aller Welt aufgeführt, darunter das Philadelphia Orchestra, das National Symphony Orchestra im Kennedy Centre, in der Wigmore Hall und mit dem Ulster Orchestra.

Zu Ainslies Aufnahmen gehören die Titelrolle in Arnes Artaxerxes und Zephyrus in Mozarts Apollo et Hyacinthus, beide bei Linn Records und Classical Opera.